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Die „Croana“ können feiern

Die Feuerwehr Rampoldstetten ließ es krachen und feierte ihre 125-jährige Geschichte

Die Freiwillige Feuerwehr Rampoldstetten ließ es beim 125-jährigen Gründungsfest gewaltig krachen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit lauten Böllerschüssen haben die Georgi-Böllerschützen am Sonntag um 4.30 Uhr morgens den Festtag eingeläutet und auch während des gesamten Tages über ihre Böller krachen lassen. Über 60 Vereine und zahlreiche Ehrengäste sind der Einladung gefolgt und feierten kräftig mit. War es witterungstechnisch auch etwas kühl, im Festzelt selber kochte die Stimmung.

Bina-Blech unter der Leitung von Wolfgang Hirschberger, die Vilstaler Blaskapelle unter der Leitung von Felix Riedel jun. und der Spielmanns- und Fanfarenzug Landau/Isar unter der Leitung von Bernhard Fuchs sorgten für den richtigen Ton während des Kirchen- und Festzuges. In den Kutschen und alten Fahrzeugen nahmen die Ehrengäste und langjährigen Feuerwehrler ihre Plätze ein. Gemeinsam ging es in einem schier nicht endend wollenden Zug zum Festplatz, wo Pfarrer Thomas Diermeier mit Pfarrer Diethelm Gandyk und Diakon Franz Lammer den Festgottesdienst zelebrierte. „Heute nehmen wir unterschiedliche Eindrücke wahr und erleben dabei die Wirklichkeit Gottes. Er ist und bleibt uns immer nahe“. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Altenkirchener Chor, bei der Gestaltung des Gottesdienstes brachte sich die Jubelwehr rege mit ein.

 

Eine Predigt in Versform

 

„Gott zur Ehr, dem nächsten zu Wehr“ - so stehe es auf der Fahne geschrieben. Aus diesem Grund predigte auch der Geistliche in Versform. „In einem wunderbaren Gründungsfest vier Tage lang, merken wir deutlich - alle ziehen an einem Strang“, so Pfarrer Diermeier. Zusammenhalt und Kameradschaft sei in der Feuerwehr Rampoldstetten sei deutlich zu spüren, denn die Vorstandschaft und der Festausschuss hätten Kraft, alle zu führen. Er fragte, was wohl die Kräfte 1896 zur Gründung bewogen haben, wohl die Erfahrung, wenn es dick kommet, füreinander einzustehen und wenn nötig, für den anderen durchs Feuer zu gehen. Unersetzbar sei dabei jeder einzelne, und Gott könne bei dieser Arbeit eine stützende Rolle sein. Viel Mühe wurde in das Fest investiert und dem Landrat legte der Geistliche ans Herz, als „Sheriff“ im Landkreis nie die Feuerwehr Rampoldstetten mit ihrem schönen Ort zu vergessen. Im Anschluss an die viel beklatschte Predigt erbat er den Segen für die renovierte Fahne und auch die Fahnenbänder.

Martina Hilgers sprach als Festmutter ihren Respekt aus, denn „dass trotz des Wertewandels in der heutigen Zeit, bei uns no Männer und Frauen dazu san bereit, anderen zu helfen in Gefahr und in Not, so wia’s auf der Fahn´ steht, als oberstes Gebot“, dafür dürfe man dankbar sein. Festbraut Verena Schuder brachte ihr Band an, auf der die alte Spritze zu sehen war. „Des Band soi eich begleiten in Freud und Leid, mit dem Band san mir verbunden für alle Zeit“.

Anna Dechantsreiter trug das Festausschussband. Viel Arbeit und Mühe habe man sich zum 125-jährigen gemacht und das Band solle an diesen Tag „in Croa“ erinnern.

Im Namen der Festdamen gratulierte Sophia Blenninger. „Den Frauen und Männern gilt die Ehr, die im Dienst der Feuerwehr, schützen unser Hab und Gut vor Unheil und lodernder Feuersglut“.

Christina Weinzierl gratulierte im Namen des Patenvereins, der Feuerwehr Frontenhausen. „Ois Nachbarn hoit ma zam, ganz klar, so wia’s scho 125 Jahr lang war“. Das Band solle erinnern, dass die Freundschaft ewig halten mögen. Im Gegenzug heftete Patenbraut Carina Hilgers ein Band an die Fahne des Patenvereins. Schon 1969 und 1996 war Frontenhausen Patenverein. „Deshoib mecht i Euch von Herzen danken - unser’ Freundschaft, de soi niemois wanken“.

Eva Schwinghammer erinnerte an die verstorbenen Mitglieder. „So lasst uns jetzt die Fahne senken, an die in stiller Trauer denken, die unserer Wehr in 125 Jahren Mitglieder und Begründer waren. Für alle war, wenn Unheil droht, die Hilfe oberstes Gebot“.

 

Die Grußworte

 

Schirmherr Franz Gassner sprach von einem großartigen und einmaligen Erlebnis - kurz „da Wahnsinn“, was hier auf die Beine gestellt wurde. Vergelt’s Gott zu 125 Jahren Schutz und Sicherheit der Mitbürger. „Ihr seid sofort zur Stelle, ihr habt die wichtigen Vor-Ort-Kenntnisse und ihr habt eine landkreisübergreifende Stellung im Drei- Landkreis-Eck“, so der Redner.

Landrat Werner Bumeder sprach umfassende Dankesworte für die erbrachten Leistungen während des gesamten Jahres. Ein wichtiger Dienst sei es. Er bat darum, die Kameradschaft weiterhin zu pflegen und den Kernaufgaben treu zu bleiben, „dann bin ich als euer Sheriff zufrieden“.

Kreisbrandrat Josef Kramhöller dankte für den unermüdlichen Einsatz. „Technik kann man kaufen, das Personal muss man überzeugen“. Traditionsbewusst und zugleich modern sind die Feuerwehren, die ein umfangreiches Aufgabengebiet abarbeiten.

Vorsitzender Martin Blenninger und Festausschussvorsitzender Matthias Kobler sprachen umfassende Dankesworte an all jene, die zum Gelingen der Festtage beigetragen haben. Ein langer Festzug machte sich auf den Weg nach Waldfried und zurück, ehe die Gäste durch das Spalier, das die Jubelwehr bildete, in das Festzelt einzogen. Und dort hat man schließlich der Jubelwehr einen lauten Empfang bereitet. Wenn 1200 Menschen im Zelt lauthals einstimmen in „Schied ei, heit is Fahnaweih“, dann wird klar, wie das gemeinsame Feiern, das Verbringen schöner Stunden, den Menschen fehlte. An dem Tag hat man auf alle Fälle ein perfektes Fest gefeiert.

 

 

 

Quelle: Dingolfinger Anzeiger, Monika Ebnet

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