Die Freiwillige Feuerwehr Rampoldstetten ist nun gut für die Zukunft gerüstet. Mit einer Fahrzeugweihe wurde am Sonntag das neue und sehnlichst erwartete Löschfahrzeug mit modernster Technik zum Schutz und Wohle der Bürger offiziell übergeben und in Dienst gestellt.
Die Freude der Feuerwehr Rampoldstetten, der überörtlichen Dienstgrade und der Vertreter der Marktgemeinde war groß.
In einem geschichtlichen Rückblick erwähnte der Kommandant, die Feuerwehr Rampoldstetten sei vor 121 Jahren von Männern und Frauen gegründet und aufgebaut worden. Die erste technische Ausstattung war eine von Pferden gezogene Handdruckspritze, die mit Eimerketten befüllt wurde. 1912 kam eine Saugdruckspritze, mit 2 PS, die auch heute noch im Besitz der Wehr ist. 1944 wurde die erste Motorspritze in Betrieb gesetzt und 1949 wurde dazu ein Zweiachs-Spritzenfahrzeug angefertigt, das sowohl für Pferde als auch für den Schlepperzug geeignet war. 1955 schuf sich die Wehr als erste im Landkreis Vilsbiburg eine Magirus Deutz Spritze mit VW Motor an, 1960 kaufte man sich zum Transport einen gebrauchten VW Kastenwagen. 1966 kam das erste moderne Komplettpaket, ein LF8 mit Vorbaupumpe der Firma Opel. Im Jahr 1990 wurde der gute Opel Blitz durch das LF8 von der Firma Iveco ersetzt. „Dieses LF8 hat uns 27 Jahre gute Dienste erwiesen, wobei sich in den letzten Jahren doch etliche Ausfälle bemerkbar machten!" erläuterte Peter Schuder. Diese Erfolgsgeschichte werde nun mit der Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeugs der Firma Rosenbauer wieder um ein Kapitel weitergeschrieben. Weiter ging der Kommandant auf die vielen Termine und den großen ehrenamtlichen Zeitaufwand zur Beschaffung des Fahrzeugs ein, die 2012 mit einem ersten Treffen mit Bürgermeister Georg Retz begannen. Zur Beschaffungsgruppe gehörten neben Peter Schuder fünf Verantwortliche der Wehr, die jeweils fünf Tage Urlaub genommen und in Summe 130 Stunden bei 41 Terminen eingebracht hätten.
Das alte LF 8 hat der Bevölkerung und der Wehr 27 Jahre gute Dienste erwiesen. Rechts das neue LF 10.
Dank ging an alle Unterstützer, die an der Fahrzeugbeschaffung beteiligt waren, insbesondere an Bürgermeister Dr. Franz Gassner, Kämmerer Alfred Geltinger, den Marktgemeinderat, die immer voll und ganz hinter der Sache gestanden sind. Der Dank galt auch für die nicht unerhebliche Mittelbereitstellung sowie an die ganze Mannschaft und deren Frauen für die Einsatz- und Übungsbereitschaft und die damit verbundene Zeit. Das neue Feuerwehrauto sei Motivation für Jung und Alt zur Hilfe für in Not geratene Mitmenschen der umliegenden Gemeinden, mit dem erforderlichen Können und maximaler Einsatzbereitschaft zu helfen, gemäß dem Wahlspruch „ Gott zur Ehr, dem Menschen zur Wehr!“ Es sei ein Antrieb für Gemeinsamkeit, Tradition und Geselligkeit. Mit diesen Worten beendete der Kommandant seine Ausführungen.
Peter Schuder, Kommandant der Feuerwehr Rampoldstetten, hatte eingangs neben den Kameraden Landrat Heinrich Trapp, Bürgermeister Dr. Franz Gassner und 2. Bürgermeister Franz Wimmer mit Geschäftsführer Alfred Geltinger sowie die Marktgemeinderäte willkommen geheißen. Ein weiterer Gruß galt Pfarrer Thomas Diermeier und mehreren Verantwortlichen aus dem Bereich des überörtlichen Feuerwehrwesens des Landkreises Dingolfing Landau, wie Kreisbrandrat Josef Kramhöller, KBI Hans Meier, KBR Karl Glück und Kommandantenvertretern. Ebenso wurden der Vertreter der Firma Rosenbauer Hans De Vigneux, Fahnenmutter Sylvia Schwinghammer, Patenbraut Verena Schuder, der frühere Kommandant Alois Schwinghammer namentlich begrüßt.
Eine Schar von Ehrengästen war in Altenkirchen bei der Feuerwehr zu Gast.
Der Name des neuen Fahrzeugs ist „Florian Rampoldstetten 43/1 mit neun Personen Besatzung, Allradantrieb mit 290 PS, MAN Euro 5 Maschine, automatisiertem Schaltgetriebe, 16 Tonnen Fahrgestell mit Rückfahrkamera und pneumatischem Absenken. Der Wassertankinhalt beträgt 1200 Liter, mitgeführt werden unter anderem auch 120 Liter Schaummittel im Kanister und vier Atemschutzgeräte.
Der Segen gelte nicht dem Fahrzeug als solches, sondern den Menschen die mit diesem Fahrzeug unterwegs sind und anderen Menschen zu Hilfe eilen, wenn sie in Not sind, erläuterte Pfarrer Thomas Diermeier. Er wünschte möglichst wenig gefährliche Einsätze. Nach der Segnung hatten die Anwesenden Gelegenheit das neue Fahrzeug mit all seinen technischen Möglichkeiten zu begutachten. Im Schulungsraum der Feuerwehr wurde der offizielle Teil weitergeführt.
Pfarrer Thomas Diermeier segnete das neue Fahrzeug und die Feuerwehrkameraden, die damit umgehen.
Bürgermeister Dr. Franz Gassner unterstrich der Unterschied zwischen dem bisherigen Löschgruppenfahrzeug und dem neuen LF 10 sei gigantisch. Das neue Fahrzeug habe rund 350.000 Euro gekostet, man betrachte es mit Staunen und Freude. Es sei eine technische Herausforderung es zu beherrschen. Dr. Gassner sprach allen Beteiligten, die bei der Fahrzeugbeschaffung mitarbeiteten seinen Dank aus, insbesondere auch Geschäftsleiter Alfred Geltinger. Die FF Rampoldstetten habe dazu eine Eigenleistung von 10.000 Euro beigesteuert. Der Zuschuss der Regierung Niederbayern betrage 70.000 Euro, den Löwenanteil von 270.000 Euro habe die Gemeinde übernommen. Der Bürgermeister sprach dem Kommandanten mit seiner Mannschaft seine Anerkennung für die hervorragende Arbeit für die ganze Region aus und wünschte wenige und unfallfreie Einsätze.
Bürgermeister Dr. Franz Gassner übergab symbolische den Schlüssel an Kommandant Peter Schuder.
Der Vertreter der Herstellerfirma Rosenbauer, Hans de Vigneux, überreichte sodann an Bürgermeister Dr. Franz Gassner symbolisch den Fahrzeugschlüssel, der diesen an Kommandant Peter Schuder weitergab.
Landrat Heinrich Trapp brachte zum Ausdruck, die Mannschaftsstärke, die Einsatzbereitschaft und der Nachwuchs der FF Rampoldstetten seien ausschlaggebend für die Investition der Gemeinde gewesen. Wenn der Feuerschutz hauptberuflich geleistet werden müsste, wie in anderen europäischen Ländern, würde alleine das Personal für dieses Fahrzeug dem Arbeitgeber brutto in einem Jahr so viel kosten, wie das ganze Auto, erklärte Landrat Heinrich Trapp in seinem Grußwort. Mit einem vorbildlichen, bürgerschaftlichen Engagement arbeite man sehr viel preiswerter und wirtschaftlicher.
KBR Josef Kramhöller dankte der Gemeinde für die Investition für dieses technisch hochausgestattete, wasserführende Fahrzeug aus. Er sprach die Hoffnung aus, die FF Rampoldstetten möge den jetzigen Schwung in die Zukunft mitnehmen. Dazu gehöre die Bereitschaft der Fortbildung, um Tag und Nacht für den Ernstfall bereit zu stehen.
Der Vorstand der Feuerwehr Rampoldstetten, Frank Niedermeier freute sich, dass alle den Weg zu diesem großartigen Ereignis gefunden haben. Vor allen lobte er den Einsatz von Kommandant Peter Schuder und dem Beschaffungsteam sowie die Arbeit in der Gemeindeverwaltung. Er führte aus, warum es sei sinnvoll sei, eine Wehr wie Rampoldstetten zu haben: „Die Einsätze werden mehr, aufgrund des Klimawandels und durch die vermehrte Verwendung von alternativen Heizquellen, die oft nicht sicher sind!“ Schnelle Abhilfe könne durch Freiwillige geschaffen werden, aber die Technik müsse funktionieren. Sein Dank galt auch Silvia Nützl, die den Raum und die Fahrzeuge mit Sieglinde Girnghuber geschmückt hatte. Anschließend waren alle zu einem Essen eingeladen.
Quelle: Dingolfinger Anzeiger, Anna Unterholzer